Adolf Kolping Bio
Info

Ohne Freude, ohne Erheiterung kann das Menschenherz nicht sein, am wenigsten in der Jugend.

Adolph Kolping (1813 - 1865)
Home > Aktuell > Josefifeier mit Kabarett „`s Köpferl im Sand“

Josefifeier mit Kabarett „`s Köpferl im Sand“

Erstes Starkbierfest glänzte im ausverkauften Kolpingsaal
Von Karl-Heinz Barth

Regen. War der 19. März, der Namenstag des Hl. Josef, bis spät in die sechziger Jahre ein gesetzlicher Feiertag, wird er bei den Kolpingsfamilien auch heute noch hoch in Ehren gehalten, ist doch der Schutzheilige Patron des gesamten Kolpingwerkes. Die Kolpingsfamilie Regen lädt ihm zu Ehren die gesamte Bevölkerung zur traditionellen Josefifeier ein, die diesmal am 23. März abgehalten wurde. Wie es für einen christlichen Verein gehört, beginnen solche Feierlichkeiten immer mit einem Gottesdienst. Der Kolpingchor unter der Leitung von Stephan Reindl gestaltete wieder mustergültig den Vorabendgottesdienst, der von Stadtpfarrer und Kolping-Präses Ludwig Limbrunner zelebriert wurde. Danach bezog man Quartier im Kolpingsaal, der nach dem Eintreffen der Kirchenbesucher restlos besetzt war, was dem Vorsitzenden Karl-Heinz Barth bei seiner Begrüßung besonders freute. Die Kattersdorfer Klarinettenmusi unterhielt die Gäste schon seit 19.00 Uhr. Viel Prominenz war anwesend: Bürgermeisterin Ilse Oswald mit ihrem Vize Sepp Weiß und sechs weiteren Stadträten wäre an diesem Abend wohl beschlussfähig gewesen.

Doch sie konnten mit vielen anderen Vereinsabordnungen und illustren Gästen das süffige Starkbier der örtlichen Brauerei mit dem ebenfalls anwesenden Bräu Sepp Falter genießen.

Um die Politik kümmerte sich an diesem Tag wie schon vor 27 Jahren der künstlerische Projektleiter Christian Koller.

Mit sarkastischem Humor legte der Intendant gleich los, in dem er das von Arik Brauer geschriebene Lied und Motto des heutigen Abends „`s Köpferl im Sand“ mit seinem Text vortrug, um so auf die vielen Sterbenden bei der Flucht über das Mittelmeer hinwies.

Neben der Flüchtlingswelle gab es letzten Sommer auch eine blaue Invasion, auch Zwetschgenwelle genannt. Bürgermeisterin Ilse Oswald bekam dabei den Spiegel vorgehalten mit der Entscheidung, erst das Pflücken der Früchte zu verbieten, um dann nach einer Presseschelte wieder eine Kehrtwende machen zu müssen. Koller nannte das im Lied (Melodie „Küssen verboten“) „Wahlgeschenke helfen zur Macht“, weil die Zwetschgen ja dann sehr großzügig verschenkt wurden.

Im Duett besangen Elisabeth Seidl und Sonja Kißlinger die Schnitzelaffäre von Frank Ribéry. Statt „Küssen verboten“ wurde der Liedtext in „Schnitzel ist golden“ abgewandelt. Elisabeth Seidl meinte in einem darauffolgenden Solo, dass der Bayern-Star nun Buße tun und dafür Andrea Nahles heiraten müsse. Finanziell eine gute Partie, weil das Produkt seiner Verdauung nun Goldtaler seien.

Sonja Kißlingers Solo im Anschluss befasste sich mit dem Supergau des deutschen Fußballs: In der Vorbereitung zur WM gegen Össterreich zu verlieren. In einer weiteren Sequenz spielte Kißlinger die Freundschaft von Präsident Putin und dem deutschen Gerhard an, der mit einem Minijob in Russland seine Kanzler-Pension aufbessern müsse.

Nun kam die Paraderolle von Christian Koller. Mit einer umwerfenden Perücke und einer extravaganten roten Krawatte mimte er den amerikanischen Präsidenten Donald Trump genial. In einem dialektischen Interview stellten die beiden Damen Mr. President diverse Fragen. Warum er gerne immer wieder zu uns nach Regen komme, antwortete dieser, dass unsere Presse keine Fakes schreibe und wir die besten Förster hätten. Er habe in Amerika „the worst Pflaums ever“, angespielt auf den pensionierten Forstbeamten Clemens Pflaum. Zur Frage, warum er unbedingt auf eine Grenzmauer zu Mexiko bestehe, kam die Antwort, dass die Amis keine Konkurrenz aus dem Ausland brauchen weil sonst die einheimischen Amokläufer ihre Jobs verlören.

Im darauffolgenden Solo meinte Koller, dass die Liedertafel einen Filmbeitrag zur Berlinale lieferte mit dem Titel „Die fünf Geschorenen“. Ex-Minister Brunner habe nun auch einen Rentnerjob, nämlich Briefträger, weil er Ehrenbriefträger von Regen, Ruhmannsfelden, Zwiesel und Frauenau sei. Zur Ilse Oswald meinte er, dass es um ihre Nachfolge aus der Freie-Wähler-Partei als BürgermeisterIn von Regen schwierig werde, weil der Ernst Sepp Oberbürgermeister von Oberneumais bleibe und der Rankl Werner immer noch auf einen Ministerposten in München hoffe. Thomas Kißlinger winke schließlich auch ab, weil man als Fastenprediger beim Bräu und Hofmarschall mindestens dreimal so viel Geld verdiene.

Nun kam Sonja Kißlinger wieder mit einem Solo. Die SPD stehe schon in den Startlöchern. Statt einen Kronprinzen haben sie ja einen Kroner-Prinz, weil im die Kramp-Schillerbauer nicht in die Quere komme. Bei der CSU sehe dass anders aus. Vizekanzler Sepp Weiß tauge nur noch zum Alterspräsidenten, Armin Pfeffer sei als Finanzbeamter nicht wählbar, bleibe nur der Stoiber Wolfgang übrig, wahrlich ein richtiger CSU-Name. Ob Petra Wulff-Werner von den Grünen kandidiere, sei kaum vorstellbar wegen der evangelischen Konfession.

Nun schlüpfte Elisabeth Seidl in ihre Parade-Rolle, in dem sie mit einer echt aussehenden Perücke Monika Gruber mimte. Weil in Regen ein neuer gutaussehender Arzt praktiziere musste sie diesen unbedingt aufsuchen, bestimmt nicht einer Krankheit wegen. Nach der Anmeldung wollte sie gleich ins Sprechzimmer stürmen, wurde aber forsch von der Sprechstundenhilfe ins Wartezimmer verwiesen mitten unter Bazillen, Viren und Leut, die auch drinnen waren. Bei einer Kopftuchträgerin meinte sie, es sei eine Frau aus Syrien. Statt dessen war es die Katherl aus Bärndorf. Und da sah sie auch einen feschen Mann mit Anzug und Krawatte sitzen, „Adoniserl“ nannte sie ihn. Auf die Frage was ihm fehle, gab er zur Antwort, dass die ausgefallenen Faschings-Roaß von Kolping und Liedertafel ihm schwer in den Magen liege. Nach einem lauten Krach in der Unterleibsgegend war ihm wieder leichter und er ging zu seinem Arbeitgeber, die Sparkasse, wieder zurück, so die Anspielung auf den Kolping-Vorsitzenden.

Nach diesem Solo stimmte Christian Koller auf das Mega-Singspiel des heutigen Abends ein, bei dem alle Akteure mitwirkten, verstärkt mit den Eheleuten Wechsler. Aus dem Spider-Murphy-Song „Schickeria“ wurde „Schrickeria“, eine Anspielung auf die Familie des evangelischen Pfarrers Matthias Schricker und seiner Frau Daniela. Es gebe in Regen ein Wirtshaus, das ganz was besonderes sei. Statt Bier gebe es dort Frankenwein und die entsprechenden Spezialitäten dazu. So wurden die familiären Veranstaltungen im dortigen Gemeindezentrum und auch die organisierten Reiseveranstaltungen ins Frankenland sehr heiter besungen.

Elisabeth Seidl fügte ein Solo auf den Amtsbruder, dem katholischen Stadtpfarrer Ludwig Limbrunner, an. Die Kirche St. Michael werde nach dem fulminanten Auftritt in dem ARD-Mehrteiler „Das Verschwinden“ umgewidmet und dem Heiligen Oscar geweiht.

Nun schlüpfte Sonja Kißlinger in ihre Paraderolle als Peggy aus Sachsen. Der Name ist eine schwarze Anspielung auf die Pegida-Bewegung. Mit einem entsprechend anmutenden Outfit und einem waschecht derb klingenden sächsischen Dialekt strapazierte sie die Lachmuskeln des ganzen Publikums. Sie sei froh, dass die „Lüschenpresse“ nicht im Saal sei. Die kirchlichen Geschichtenerzähler hätten alles abgeschrieben, weil der Junge Freitag aus Robinson Caruso in Wirklichkeit Karl hieß und die Evangelisten einfach das „l“ wegließen und so der Karfreitag entstand. Im Gegensatz zur EU wurde die Sommerzeit in Regen schon abgeschafft, in dem man dafür sorgte, dass dem Sommer Robert hier seine Zeit bald vorbei sei, indem man ihm den Campingplatz gecancelt habe.

Mit einer Anspielung auf die geschlechtsneutralen Anredeformen läutete der Bühnenchef zum Ende der heutigen Veranstaltung ein. Aus Lehrer und Lehrerinnen würden nun Lehrende, aus Studenten und -innen Studierende, aus Eltern Gebierende, aus dumme Menschen nix Kapierende, aus Schafkopffreunde Spielende, aus Politiker Lügende, aus Geistliche Pfarrende und aus Derblecker Schmarrende. Dass er auf keinen Fall so genannt werden möchte, beendete Christian Koller den künstlerischen Teil dieses Abends, der mit einem frenetischen Applaus belohnt wurde. Natürlich kamen die Künstler nicht um eine Zugabe herum und gaben vereint noch den Song „Das Hirtamandl“ zum Besten. Karl-Heinz Barth bedankte sich bei allen Akteuren recht herzlich und überreichte allen ein kleines Geschenk. Sehr viele Gäste genossen noch die späten Abendstunden dieser sehr gelungenen Josefifeier bei Tanz und der Kattersdorfer Klarinettenmusi.

Alle Akteure vereint beim Mega-Singspiel „Schrickeria“. V.l. Elisabeth Seidl, Sonja Kißlinger, Christian Koller, Stefan Wechsler, Stefanie Wechsler, Rita Koller, Stephan Reindl.
Christian Koller in seiner Paraderolle „Mr. Donald Trump, Präsident der USA“
Zum Verwechseln ähnlich: Elisabeth Seidl als Monika Gruber
Beherrscht den sächsischen Dialekt perfekt: Sonja Kißlinger als Peggy aus Sachsen. Fotos: Lösl