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Kolping-BBZ: Ära Loibl ist zu Ende

Ruhestand nach 25 Jahren – Gerald Mayr ist neuer Leiter der Berufsbildungseinrichtung

Bayerwald-Bote 13.04.2019 | Stand 13.04.2019, 01:16 Uhr

Nach 25 Jahren als Leiter des BBZ ist Norbert Loibl (links) in den Ruhestand gegangen. Als Nachfolger stellte Karl-Heinz Barth (Mitte), Vorsitzender der Regener Kolpingsfamilie, den langjährigen Internatsleiter Gerald Mayr vor. −Fotos: Fuchs

Regen. Nach 25 Jahren als Leiter des Regener Kolping-Berufsbildungszentrum ist Norbert Loibl am Freitag in den Ruhestand verabschiedet worden. In der Feier im Speisesaal des Internats an der Osserstraße stellte Karl-Heinz Barth, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Regen, auch gleich den Nachfolger vor. Gerald Mayr ist mit dem Haus gut vertraut: Er ist seit vielen Jahren Leiter des Internats innerhalb des BBZ, seit 1992 ist er beim Berufsbildungszentrum tätig.

„Die Bretter, die hier zu bohren sind, sind dick geworden“, sagte Barth angesichts des Umfangs, den das BBZ unter Loibls Führung erreicht hat. In der Einrichtung können bis zu 120 Jugendliche wohnen und eine Berufsausbildung machen bzw. ein Berufsvorbereitungsjahr besuchen. Betreut werden sie von rund 30 Angestellten, sowohl in den Werkstätten als auch im Internat. Umso mehr freue man sich, so Barth, dass mit Gerald Mayr ein „Eigengewächs“ die Nachfolge antrete. Anders als sein Vorgänger hat Mayr keinen handwerklichen Hintergrund, er ist gelernter Erzieher.

Barth schilderte zunächst die lange gemeinsame Geschichte von Norbert Loibl und dem Regener Kolpingslehrgang. Loibl war 1985 als Malermeister in den Kolping-Lehrgang eingetreten, der damals noch einen bescheidenen Umfang hatte. 1994 trat er die Nachfolge von Herbert Köck als Leiter an, in einer nicht leichten Zeit: Man hatte mit Rückgängen bei der Belegung zu kämpfen, gleichzeitig wuchs die Konkurrenz. Loibl setzte in dem durchaus anspruchsvollen Markt der beruflichen Reha auf Wachstum. Letztlich mit Erfolg, auch wenn ihm dabei nach eigener Aussage so manche schlaflose Nacht beschert wurde. Seit 1994 ist die Einrichtung nahezu jedes Jahr größer geworden: Neue Gebäude, mehr Internatsplätze, mehr Personal, neue Berufssparten, mehr Platz in der Berufsschule, Küche, Sportplatz, Kegelbahn, Parkplätze… Angesichts von Loibls Vita hatte man bei der Kolpingsfamilie keine Bedenkzeit nötig: Eben noch als Lehrgangsleiter im Amt, wurde dem Ruheständler Loibl von Barth gleich die Ernennung zum Ehrenmitglied verkündet. Die wuchtige, gerahmte Urkunde hatte Schrift-Künstler Manfred Homolka gestaltet.

Peter Weindl, Chef der Agentur für Arbeit Deggendorf und somit wichtigster Partner des BBZ, rechnete Loibl sein Lebenswerk vor: 1800 junge Leute haben in seiner Amtszeit an der Osserstraße eine Berufsausbildung gemacht, weitere 850 den Berufsvorbereitungslehrgang. Weindl hatte 2016 die langjährige Agentur-Leiterin Barbara Breese beerbt (die unter den Zuhörern saß) – „sie hat mir damals gleich zu Beginn gesagt, jetzt müssen wir mal zum Loibl nach Regen fahren“, erinnerte sich Weindl. Bei der Agentur sei stets unstrittig, dass Loibl mit seiner Einrichtung Jahr für Jahr überdurchschnittliche Werte in Sachen Vermittlung erzielte. „Da kann ich nur den Hut ziehen“, sagte Weindl.

Auch Landrätin Rita Röhrl stellte heraus, wie eng der Name Loibl mit dem BBZ verknüpft sei. Und Bürgermeisterin Ilse Oswald rühmte den großen Anteil Loibls an der Erfolgsgeschichte von Kolping generell und vor allem in der Stadt Regen – schließlich sei es deutschlandweit einzigartig, dass eine Kolpingsfamilie gleich mehrere Einrichtungen betreibe. Dieser Ausbau sei ganz wesentlich durch Loibls Antrieb erfolgt.

Gerhard Alfranseder als Vorsitzender des Diözesan-Kolpingverbands Passau und Tanja Stich als Leiterin des benachbarten BBZ Marienheim der Caritas hatten Geschenke mitgebracht: Das silberne Ehrenzeichen des Diözesanverbandes, ein Buch und einen Korb mit Produkten aus dem Marienheim.

Christian Koller, Kolping-Vorsitzender a. D. und bewährter Starkbier-Satiriker, enthüllte in einer launigen Rede Einiges zum Privatmenschen Norbert Loibl. Der zeichne sich aus durch (gern auch derben) Witz, durch bis ins Naive reichende Offenheit, was eigene Spitzbübereien betreffe; durch Impulsivität, Betriebsamkeit als Bauherr und Loyalität.

Gleich mehrere Geschenke gab es zum Abschied von den Mitarbeitern des Kolping-BBZ, überreicht von Gerald Mayr: Dankesworte in dekorative Eisenplatten gesägt, Blumen für Ehefrau Erika und eine Fahrt nach Schladming für das Ehepaar.

Die drei „Silberberg-Sänger“ aus Bodenmais umrahmten den Festtag musikalisch. Wolfgang Stoiber, Caterer und Pächter des Regener Kolpingsaales, tischte das Mittagessen auf. − jf

Eine Danksagung in Eisen gesägt überreichten Gerald Mayr (links) und seine Kollegen dem scheidenden Chef als Geschenk.
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