Groß und gutmütig: Der heilige Bischof

Regen. Drinnen im Kolpingsaal ist der Nikolaus-Abend vor allem: Professionelle Organisation. 20 Nikoläuse und etwa doppelt so viele Krampusse bereiten sich auf ihre Einsätze vor, da bleibt wenig Platz fürs Mystische. Hier zückt ein Heiliger noch einmal sein Handy, bevor er den schneeweißen Rauschebart platziert. Dort winkt ein Krampus nach der Maske, er will noch mehr Ruß auf der Nase. Ein Fahrer schaut mit ernster Miene den Zeitplan durch, den ihm die Organisatoren von der Regener Kolpingsfamilie gegeben haben. 119 Familien stehen auf diesen Listen, sie haben sich für ihre 290 Kinder einen Nikolaus-Besuch bestellt. Und am gestrigen Freitag gegen viertel nach vier Uhr konnten die Kolping-Organisatoren wieder einmal beruhigt sein: Die Truppe im Kolping-Saal war vollzählig. Trotz diverser krankheitsbedingter Ausfälle – ¨ein Heiliger musste uns gestern noch absagen¨, seufzt Sigrid Schiller-Bauer vom Organisationsteam.

Beim Ausmarsch hinaus auf den Stadtplatz wird noch gewitzelt – aber draußen erfasst auch die Nikoläuse die Magie des Augenblicks. Zahlreiche Kinder erwarteten den Moment zusammen mit ihren Eltern und Großeltern, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Und unter den staunenden, ehrfurchtsvollen Blicken vieler Kinder wird der Profis in seinem Kostüm tatsächlich zum Heiligen aus Myra, der den goldenen Apfel überreicht.

− jf/Foto: Fuchs

Verfasser: Johannes Fuchs, VÖ BB 06.12.2014