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Die Menschen werden selten durch fremden Schaden klug.

Adolph Kolping (1813 - 1865)
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Eine „blühende Zukunft“ für Azubis

Der neue Lehrgang im Kolping und Marienheim Berufsbildungszentrum ist gestartet

Bayerwald-Bote v. 10.09.2019

In den Werkstätten des Kolping-Berufsbildungszentrums: Matthias Wendt, Geschäftsleiter der Agentur für Arbeit Deggendorf, mit Einrichtungsleiter Gerald Mayr (2. v. r.), Ausbilder im Bereich Holz Wilhelm Ertl (2. v. l.) und zwei Azubis. −Fotos: Czerny

Regen. „Sie haben eine blühende Zukunft vor sich“, sagt Matthias Wendt, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Deggendorf, beim diesjährigen Start des Kolpinglehrgangs. 22 neue Azubis hat die Bildungseinrichtung in diesem Jahr zu verzeichnen, 20 weitere Schüler werden in diesem Jahr die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BVB) in Anspruch nehmen. In der Berufsbildungseinrichtung Marienheim beginnen dieses Jahr sechs junge Frauen ihre Ausbildung, acht Schüler die BVB.

Matthias Wendt von der Agentur für Arbeit durfte die neuen Lehrlinge und Schüler beider Einrichtungen begrüßen. Er freue sich immer herzukommen, sagt er, denn „es ist schön zu sehen, wie gut die Leute hier aufgehoben sind.“ Die jungen Erwachsenen bestärkt er in ihrer Entscheidung, eine Ausbildung absolvieren zu wollen. „Damit legen Sie den Grundstein für ihre Zukunft. Wenn man eine Ausbildung in der Tasche hat, ist das viel Wert“, betont er.

Besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt räumt er den Azubis der Handwerksberufe ein. „Unternehmen suchen Fachkräfte, Fachkräfte, Fachkräfte.“ Mit einer Arbeitslosenquote von nur 2,6 Prozent in Regen herrschen gute Bedingungen für Arbeitssuchende – viel besser als noch vor einigen Jahren. Denn auch im Landkreis gab es einmal eine Arbeitslosenquote von über zehn Prozent.

In ihrer Rede motiviert Tanja Stich, Einrichtungsleiterin des Caritas-Marienheims, die neuen BVB-Schüler.

Wendt betont aber auch: „Alle Berufe im Programm haben Zukunft.“ Im Kolping Berufsbildungszentrum werden junge Menschen vor allem in Handwerksberufen ausgebildet, darunter Maler und Lackierer, Gärtner und Köche, Schreiner und Konstruktionsmechaniker. Insgesamt 76 junge Menschen sind in der Bildungseinrichtung, zu dem auch ein Internat gehört, in Ausbildung. Der berufliche Schwerpunkt auf das Handwerk ist deutlich zu spüren: Unter den Neuankömmlingen befinden sich lediglich fünf junge Frauen.

Im Marienheim des Kreis-Caritasverbandes ist das andersherum. Das Berufsbildungszentrum bietet Lehrgänge in den Bereichen Gastgewerbe Service oder Küche, Friseur und Kosmetik, Hauswirtschaft und Verkauf an, die vor allem von Frauen besucht werden. Mit sechs neuen Auszubildenden ist die Azubizahl auf 14 angewachsen, für die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen haben sich acht junge Erwachsene entschieden, darunter ein einziger Mann.

Matthias Wendt von der Agentur für Arbeit beschreibt den Arbeitsmarkt als „hervorragend“ für die jungen Handwerker.

Zur Begrüßung der neuen BVB-Schüler − die neuen Lehrlinge sind bereits in der letzten Woche gestartet – hatten Einrichtungsleiterin Tanja Stich und zwei Azubis einen Vortrag in Form eines Interviews vorbereitet. Stich übernahm dabei die Rolle der Interviewerin und fragte die beiden jungen Frauen über den Alltag der Auszubildenden und Schüler des BVB-Lehrgangs aus. Wie war die erste Zeit im Internat? – Am Anfang war das Heimweh noch stark, aber schon bald hatte man alle Lehrer und Kollegen kennengelernt. Was waren deine persönlichen Höhepunkte? – Das Sommerfest war eine besonders schöne Veranstaltung. Was war anstrengend in deiner bisherigen Ausbildung? – Der neue Tagesablauf und die vielen Regeln waren anfangs überfordernd. Welche Tipps kannst du den Neuankömmlingen geben? – Nicht gegeneinander spielen, wir sind hier ein Team.

Durch ihre persönlichen Erfahrungen versuchten die beiden Auszubildenden den neuen Schülern und Schülerinnen den Einstieg in den Alltag der Berufsbildungseinrichtung zu erleichtert und auf das kommende Jahr vorzubereiten. Elf Monate dauern die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen – ein „entscheidendes Jahr“, wie Einrichtungsleiterin Stich sagt. Denn in diesem knappen Jahr sollen Unentschlossene oder Jugendliche herausfinden, welchen Beruf sie danach erlernen wollen. Für welches Aufgabengebiet sich die jungen Erwachsenen eignen, stellen die Lehrkräfte in den ersten drei Wochen im Rahmen der Eignungsanalyse fest – auch Neigungen und Interessen werden dabei bedacht. Sobald sich eine Richtung festlegen lässt, werden die Schüler verstärkt in diesem Bereich unterrichtet. Kristallisiert sich ein klarer Berufswunsch heraus, werden die Schüler konkret auf diesen Beruf vorbereitet, so dass sie die Ausbildung im nächsten Jahr möglichst problemlos starten können.

In Ihrer Begrüßungsrede versucht Tanja Stich die Neustarter für ihren neuen Lebensabschnitt zu motivieren und Sorgen schon im Vorhinein zu nehmen. „Hinfallen gehört auch mit dazu“, sagt sie, „aber ihr seid nicht allein, wir sind alle ein Team.“

Kolpingsfamilie