Adolf Kolping Bio
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Es gibt auf der ganzen Welt kein Band so stark wie das Band des Herzens.

Adolph Kolping (1813 - 1865)
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Adolph Kolping – ein Garant für gelebtes Christentum

Antwort auf den Leserbrief „Bedenkliche Spitzenposition“ vom 22. Februar 2017 von Hr. Weß

Die Behauptung, Adolph Kolping sei ein Kriegsverherrlicher, muss hier energisch widersprochen werden. Es ist eine ungeheuerliche Anfeindung an die weltweit über 400.000 Mitglieder, die hauptsächlich ehrenamtlich die Idee des Kölner Priesters und Sozialreformers leben und in kommende Generationen weitertragen. Da die kritisierte Veranstaltung im Saal des Regener Kolpinghauses stattfand, ist es meine Pflicht als Vorsitzender zu den unqualifizierten Äußerungen des Herrn Weß Stellung zu nehmen. Der Kolping-Zentralverband in Köln wurde von mir über diesen Vorfall unterrichtet.

Von Marion Plötz, Leiterin der Dokumentationsstelle Kolping, bekam ich am 1. März 2017 folgende Antwort:

„Gerne helfe ich weiter und gebe Ihnen einen kurzen Überblick über meine bisherigen Rechercheergebnisse: Wie Sie wohl auch vermuten, scheint der Verfasser des Leserbriefes der Kirchenkritiker Karlheinz Deschner und sein Werk ‚Mit Gott und dem Führer: Die Politik der Päpste zur Zeit des Nationalsozialismus. Köln: Kiepenheuer& Witsch, 1988‘ zu kennen. Dort steht auf Seite 173 das von Ihnen erwähnte Zitat, jedoch ohne Angabe der Quelle. Das erschwert nicht nur die Suche, sondern zeigt zugleich das mangelnde Verständnis vom wissenschaftlichen Gebot der Nachvollziehbarkeit. Die falsche Schreibweise des Vornamens unseres Verbandsgründers mit ‚f‘ lässt ebenso die notwendige Sorgfalt bei der Recherche vermissen – und der Verfasser des Leserbriefes weiß es wohl auch nicht besser.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass wir bis dato nicht fündig geworden sind. Ob nun die besagte Textpassage aus der Feder Kolpings stammt, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beantwortet werden. Festzuhalten ist aber, dass Kolping als Kind seiner Zeit mit wachen Augen durchs Leben ging, (politische) Ereignisse kommentierte mit seiner ganz eigenen Art und uns einen reichen Quellenfundus überlieferte. So verfolgte er z.B. auch den Zweiten italienischen Unabhängigkeitskrieg 1859 und war bitter enttäuscht über die Niederlage Österreichs in der Lombardei, gewiss aber nicht – wie polemisch behauptet – als ‚Kriegsverherrlicher‘, sondern als strenggläubiger Katholik.“

Die Idee, nicht in Betkammern zu versauern, sonder das Christentum mit Mut, Tatkraft, Verantwortung, Begeisterung, Freude und Gottvertrauen zu leben ist der Antrieb für alle Kolpingmitglieder, organisiert in über 7300 Kolpingsfamilien weltweit. Dabei sei es mir gestattet auf die Errungenschaften der Kolpingsfamilie Regen, die als einziger Ortsverein ein eigenes Berufsbildungszentrum betreibt, hinzuweisen.

Unser Kolpinghaus war seit dem Erwerb schon immer eine Begegnungsstätte der Bevölkerung und insbesondere der Vereine. Dazu zählen auch politische Parteien, deren Verfassungstreue außer Zweifel steht. Wenn auch zuweilen Kolping mit den C-Parteien in direkte Verbindung gebracht wird, möchte ich feststellen, dass auch Stadträte und Mitglieder von anderen Parteien, ja sogar Landrat Michael Adam und die Bürgermeisterin von Regen Ilse Oswald, gern gesehene Mitglieder der Kolpingsfamilie Regen sind. Selbstverständlich steht der Kolpingsaal in Regen für alle auf dem Grundgesetz stehenden Parteien zur Verfügung.

Karl-Heinz Barth

Vors. d. Kolpingsfamilie Regen.

 

Stellungnahme von Hr. Lukaschik zur Nichtveröffentlichung

Sehr geehrter Herr Barth,

vielen Dank für Ihren Leserbrief – den wir allerdings nicht mehr veröffentlichen werden. Unserer Ansicht nach ist das öffentliche Interesse an dem Thema mit der Veröffentlichung der beiden vorangegangenen Leserbriefe bedient. Einen weiteren Leserbrief von Herrn Josef Weß aus Frauenau, der bei uns eingegangen ist, haben wir ebenfalls abgelehnt.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis.

Mit freundlichem Gruß

Michael Lukaschik
Redaktionsleitung
Der Bayerwald-Bote